
Lakota Schwitzhütte Kaufunger Wald
Moontime
Die Lakota nennen den weibliche Menstruationszyklus "Moontime". Es handelt sich dabei um eine Zeit, die so kraftvoll ist, dass nur die Schöpfung selbst sie übertrifft. Die Moontime ist eine eigene, heilige Zeremonie und steht als spirituelles Äquivalent zur Schwitzhütte, die ebenfalls der Reinigung dient. Um dieser besonderen Zeit die gebührende Ehre und den notwendigen Respekt zu erweisen, verrichten Frauen in der Moontime keine Arbeit und nehmen nicht an anderen Zeremonien teil.
Für die Frau ist die Moontime eine Zeremonie des Lebens, eine Zeit der Erneuerung und Besinnung. Es ist eine Gelegenheit, den Alltag loszulassen, sich auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. Während dieser Phase übernehmen Familienmitglieder die anfallenden Aufgaben, sodass die Frau sich ganz auf sich selbst konzentrieren kann. Diese Zeit ist nicht nur eine persönliche Pause, sondern auch eine Phase der Reflexion. Es ist eine Gelegenheit, über das eigene Leben, die Familie, Verwandte und diejenigen nachzudenken, die Hilfe oder Unterstützung benötigen. Die Moontime bietet Raum für Selbstbetrachtung und innere Einkehr.
Während der Zeremonien bedeutet dies, dass Frauen, die sich in ihrer Moontime befinden, eine besondere Rolle einnehmen. Sie nehmen nicht an der Schwitzhütte teil, können sich aber am Platz aufhalten und werden mit Respekt und Fürsorge behandelt. Diese Sonderstellung bietet ihnen die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, in sich zu gehen und die spirituelle Kraft dieser einzigartigen Zeit zu erleben.